TOBIAS MAIER

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
tiefenpsychologisch fundiert

Wie wird behandelt?

Mit der Approbation als Kinder und Jugendlichenpsychotherapeut im "Tiefenpsychologisch fundierten" Verfahren, dürfen alle Kinder und Jugendlichen mit allen psychischen Störungen behandelt werden. Die Zulassung gilt jedoch nur für dieses eine Verfahren.

Die Tiefenpsychologie geht davon aus, dass Kinder mehrere Entwicklungsstufen durchlaufen. In jeder Entwicklungsstufe machen Kinder wichtige Erfahrungen, lernen Neues hinzu und verknüpfen neue Erfahrungen mit Gefühlen und Gedanken. Sind die Voraussetzungen, also die sozialen Umstände und eigene gesundheitliche Ressourcen für die Kinder gut, so entwickelt sich mit der Zeit ein stabiles "Ich", welches gut vor Einflüssen von Außen geschützt werden kann. Neue Erfahrungen, ob gut oder schlecht, werden dann in diesem Ich integriert und eine Identität und gesunde Persönlichkeitsstruktur entsteht.

Sind die Voraussetzungen für die Kinder nicht gut, etwa durch Vernachlässigung, Missbrauch, gesundheitliche Einschränkungen oder Behinderungen, äußeren Einflussfaktoren wie Trennungen oder Tod naher Angehöriger oder gar der Eltern, Katastrophen, Wohnungslosigkeit, keine festen Bezugspersonen, Gewalt, Mobbing, schlechte Einflüsse durch Bezugspersonen und vieles mehr (die Liste für schlechte Voraussetzungen ist leider nahezu endlos), beeinflusst dies die gesunde Entwicklung einer Persönlichkeit und einer stabilen Ich-Struktur. Umso labiler das "Ich", umso mehr muss es durch psychische Tricks, in der Fachsprache "Abwehrmechanismen", vor äußeren Angriffen, z. B. sozialer Abwertung, schlechte Noten, wenig Anerkennung usw..., geschützt werden. Nehmen diese Abwehrmechanismen überhand, dann entwickeln sich "Symptome", welche in ihrer Gesamtheit letztendlich zu einer "Diagnose" führen können, also einer psychischen Störung.

Der tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeut versucht nun herauszufinden, welcher Angriff auf das "Ich" (Auslöser), zu der Intensität der Symptomatik geführt hat. Dann versucht er herauszufinden, in welcher Entwicklungsphase die meisten Schwierigkeiten aufgetreten sind (Grundkonflikt), die Voraussetzungen für genau dieses Kind oder Jugendlichen, am schlechtesten waren und wie das Kind oder der Jugendliche damit umgegangen ist, wie er sich geschützt hat. Im nächsten Schritt versucht er dann herauszufinden, was nun in der jetzigen Situation gegeneinander wirkt, zu einem innerpsychischen Konflikt führt, welcher vom Kind oder Jugendlichen psychisch nicht gelöst werden kann und so zu einer immer schlimmer werdenden Symptomatik führt (innerer Konflikt). Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wird in der Psychotherapie dann mittels Klärung, Konfrontation und Deutung versucht, diese Konflikte durchzuarbeiten und neue, funktionale Lösungsmöglichkeiten dafür zu finden. Liegt der Therapeut mit seinen Thesen richtig und die Durcharbeitung der Konflikte gelingt, so führen die neuen funktionalen Lösungswege zu einer Linderung der Symptomatik und letztendlich zum Verschwinden der Symptome. Im Falle von Autismus, Persönlichkeitsstörungen und Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis wird ein vollständiges Verschwinden der Symptomatik kaum gelingen, handelt es sich hierbei doch um so tiefgreifende Entwicklungsstörungen, dass Linderung, bzw. ein besserer Umgang mit der Symptomatik ein Therapieerfolg wäre.

Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie

Für "Posttraumatische Belastungsstörungen" verfüge ich über eine Weiterbildung in "traumafokussierter kognitiver Verhaltenstherapie (TF-KVT). Die TF-KVT ist ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Therapieprogramm zur Behandlung von Traumafolgestörungen. Sie wurde von Judy Cohen, Esther Deblinger und Anthony Mannarino entwickelt. Die TF-KVT setzt sich aus mehreren zentralen Behandlungskomponenten zusammen, die so gestaltet wurden, dass sie flexibel und entwicklungsangepasst umgesetzt werden können. So können sie den einzigartigen Bedürfnissen jedes Kindes und jeder Familie gerecht werden. Die TF-KVT ist eine Kurzzeitbehandlung, mit der schon in 12 Sitzungen gute Erfolge erzielt werden können. Natürlich kann sich die Behandlung, abhängig von den Bedürfnissen des Kindes und der Familie, auch über einen längeren Zeitraum erstrecken. Es gibt Einzelsitzungen für Kind und Eltern - beziehungsweise Bezugsperson - sowie gemeinsame Kind-Bezugspersonen-Sitzungen. In der Therapie werden...

  • dem Kind und ihrer Bezugsperson Psychoedukation und Informationen zu den Auswirkungen von traumatischen Erfahrungen und den dabei üblichen Reaktionen von Kindern angeboten.
  • Kind und Bezugsperson beim Erkennen von und im Umgang mit unterschiedlichen Gefühlen unterstützt.
  • individuelle Möglichkeiten zum Umgang mit Stress und Anspannung für Kind und Bezugsperson entwickelt.
  • Kind und Bezugsperson geschult, die Zusammenhänge zwischen Gedanken, Gefühlen und Verhalten zu erkennen.
  • die Kinder ermutigt, ihre traumatischen Erfahrungen entweder im Gespräch, in Form eines geschriebenen Narratives oder auf eine andere dem Entwicklungsstand angemessen Form mitzuteilen.
  • Kind und Bezugsperson darin unterstützt, miteinander über die traumatischen Erfahrungen zu sprechen.
  • nicht zutreffende, unrealistische oder nicht hilfreiche traumabezogene Gedanken der Kinder und Bezugsperson modifiziert.
  • die Erziehungskompetenzen der Bezugsperson gestärkt, um die Verhaltens- und emotionalen Probleme der Kinder zu reduzieren.